Österreichische Adipositas Gesellschaft
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Abstractpreise für ambitionierte Jungforscher

Im Rahmen der 11. ÖAG Jahrestagung vom 29.-30.10.2010 auf Schloss Seggau konnten mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit und der Firma INSUMED Ernährungskonzepte erstmals drei Abstractpreise verliehen werden.

Mit dem mit 1000 EUR dotierten ersten Abstractpreis, unterstützt durch INSUMED Ernährungskonzepte, wurde Dr. Bianca Itariu für das Abstract „Die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf Serumlipide von morbid adipösen PatientInnen wird vom Pro12Ala Polymorphismus im Gen für PPARγ2 beeinflusst“ ausgezeichnet.

Bianca Itariu hat 2008 das Medizinstudium in Timisoara, Rumänien, absolviert. Im selben Jahr begann sie ihre wissenschaftliche Ausbildung im PhD-Programm für Endokrinologie und Stoffwechsel in der Arbeitsgruppe von Univ. Prof. Dr. Thomas Stulnig an der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Universitätsklinik für Innere Medizin III, der Medizinischen Universität Wien. In einer klinischen Studie an hochgradig adipösen PatientInnen untersuchte sie unter anderem die Wechselwirkung zwischen w-3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren (w-3 PUFA) und den Pro12Ala Polymorphismus im PPARG2 Gen. Der Peroxisome Proliferator-Activated Receptor(PPAR)- γ2 wird in Fettzellen exprimiert und bindet PUFA. Durch die Behandlung mit w-3PUFA zeigte sich bei Trägern des Pro12Ala Polymorphismus im Gegensatz zu Nicht-Trägern ein signifikanter Anstieg im Gesamt-Cholesterin und zwar sowohl im LDL- als auch HDL-Cholesterin. Damit konnte eine neue Gen-Umwelt-Interaktion entdeckt werden, die einen wesentlichen Einfluss auf die Veränderung von Serumlipiden durch diätetische Fettsäuren ausübt.

Der mit 500 Euro dotierte zweite Abstractpreis konnte mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit an Dr. Manuel Schätzer für das Abstract „Gesund essen an Wiener Schulen. Gesundheitsfördernde Schulbuffets fördern ein gesünderes Ess- und Trinkverhalten“ für eine Arbeit verliehen werden, die sich mit den Zielen des Nationalen Aktionsplans Ernährung insbesondere für Kinder beschäftigt.

Das Projekt „Gesund essen an Wiener Schulen“ wurde vom präventivmedizinischen Institut SIPCAN initiiert und an 21 Wiener Schulen mit rund 2500 SchülerInnen durchgeführt. Neben verhaltenspräventiven Elementen wurden auch Maßnahmen zur Verbesserung der Verhältnisse (Speisen- und Getränkeangebot) umgesetzt.

Dr. Manuel Schätzer, geboren 1977 in Innsbruck ist nach seiner ernährungswissenschaftlichen Dissertation über den „Stellenwert von Obst und Gemüse in der Ernährung der erwachsenen ÖsterreicherInnen“ seit 2007 Mitarbeiter des vorsorgemedizinischen Institutes „SIPCAN – Initiative für ein gesundes Leben“ und Koautor des Ernährungsberichtes 2008.
Sein Tätigkeitsfeld bei SIPCAN umfasst Projektmanagement für die Bereiche Verhaltens- und
Verhältnisprävention in verschiedenen Settings mit dem Schwerpunkt: Schulverpflegung und die Betreuung von über 60 Schulen im Rahmen der Projekte: „Gesund essen an Wiener Schulen“, „Ganz schön stark“, „Schuljause mit Vorrang“, „Schlau trinken“, „Herzgesundes Weckerl an Wiener Schulen“.

Mit dem dritten Abstractpreis, unterstützt durch INSUMED Ernährungskonzepte, wurde Dr. Phillip Rein für das Abstract “Subklinische Entzündung, Metabolisches Syndrom und Koronare Herzerkrankung“ ausgezeichnet.

Dr. Philipp Rein arbeitet als Assistenzarzt an der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie am Akademischen Lehrkrankenhaus Feldkirch. Bereits seit 2004 ist er unter der Leitung von Prof. Heinz Drexel am VIVIT-Institut in Feldkirch tätig. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Interaktion von Inflammation und Atherosklerose sowie die Bedeutung einer eingeschränkten Nierenfunktion für das kardiovaskuläre Risiko.

Das Metabolische Syndrom ist eine Anhäufung verwandter Stoffwechselstörungen, wie Bluthochdruck, Stammfettsucht, Störung des Zuckerstoffwechsels und ungünstiger Cholesterinwerte im Blut. Das Metabolische Syndrom tritt oft gemeinsam mit Verengungen von Herzkranzgefäßen auf. Der Einfluss dieser beiden Störungen auf das C-reaktive Protein (CRP), ein Marker für Entzündung, ist unklar. Am VIVIT-Institut am LKH Feldkirch nahmen nun über 750 Patienten mit einem BMI ≥25 kg/m², die einer Untersuchung ihrer Herzkranzgefäße unterzogen wurden, an einer Studie teil um diese Fragen zu klären.

Patienten mit und ohne Verengungen der Herzkranzgefäße hatten praktisch idente Entzündungswerte im Blut. Im Gegensatz dazu war der Entzündungsmarker CRP bei Patienten mit dem Metabolischen Syndrom signifikant höher, verglichen mit Patienten ohne diese Stoffwechselstörungen. Auch die einzelnen Störungen des Metabolischen Syndroms wurden untersucht: Dabei zeigte sich, dass ein niedriges gutes Cholesterin (HDL-Cholesterin) besonders stark mit hohen Werten des Entzündungsmarkers zusammenhängt.

Zusammenfassend zeigt die Untersuchung, dass der Entzündungsmarker CRP stark mit der Anhäufung verwandter Stoffwechselstörungen - dem Metabolischen Syndrom – assoziiert ist, hingegen besteht kein Zusammenhang mit einer Verengung der Herzkranzgefäße. Die Assoziation von CRP mit dem Metabolischen Syndrom gewinnt ihre Bedeutung vor allem durch das Kriterium des niedrigen guten Cholesterins.


Dr. Philipp Rein,
VIVIT Institut Feldkirch

Dr. Bianca Itariu,
Medizinische Universität
Wien

Dr. Manuel Schätzer,
SIPCAN

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